Dienstag, 28. Februar 2012

Fashion Week, die 1.

Uffah! Wie der Italiener sagen würde, diese Woche ist so viel passiert, das ich in den nächsten Tagen eigentlich jeden Tag einen Post machen könnte um das alles unterzubringen.
Naja, fangen wir erstmal mit heute an. Da waren wir nämlich bei der "Next Generation" Fashionshow. Was heißt, wir standen davor. Rein kommt da natürlich kein Normalsterblicher, aber den Modeintressierten beim Sehen und Gesehenwerden ist auch schon echt ne Show. Da sieht man was gerade angesagt ist, morgen angesagt sein wird und vielleicht irgendwann mal Trend ist... oder auch nicht. Denn viele kamen einfach auch nach dem Motto "Ich zieh mich auffällig an und tue so als wäre ich wer und hoffe ich werde fotografiert!"
Die Ergebnisse haben wir ntürlich schön auf Foto festgahlten:




















Montag, 20. Februar 2012

Kettenkarussel





Jedes Jahr zur Karnevalszeit schlägt der "Luna Park" im Parco Sempione seine Zelte auf. Eine typische Kirmes wie man sie auch in Deutschland kennt. Mit billigen Geisterbahnen, Schießbuden, Zuckerwatte und Kettenkarussel. Sogar die Ansagen und Anwerbungen hören sich,  von der Sprache mal abgesehen, vollkommen gleich an. Heute haben wir eben dieser Kirmes einen Besuch abgestattet. Das volle Programm, Kettenkarussell, so ein Kreiselding, was sich so schnell dreht das du in den Sitz gedrückt wirst, nur dass dieses Ding dich hier auch noch ordnentlich rauf und runter geschüttelt hat. Jasmin, Karo und ich fanden es aber so unterhaltsam, das wir gleich drei  Mal hintereinander Platz nahmen. Danach gönnten wir uns eine Portion rosa Zuckerwatte,die wir schwesterlich teilten. Sowas muss, bei unserem Diätplan (gleich mehr dazu) auch mal sein.




Nach der Zuckerwatte ging es noch in unten zu sehendes Fahrgeschäft das, sehr zu meinem Bedauern, keinen Überschlag zu bieten hatte. Ich liebe Kirmessen (oder wie der Plural von Kirmes lautet). Das Kribbeln im Bauch, das man bekommt, wenn man in den Fahrgeschäften herumgeschleudert wird.
Die Geräusche, die Gerüche, das man eine Kirmes schon einen Kilometer vorher hört und riecht, die Bilder an den Fahrgeschäften, gebrannte Mandeln und mit schokolade überzogene Früchte.



Okay, gerade bekomme ich doch Lust auf Süßes, dabei war ich so brav diese Woche. Kein Junkfood, keine Süßigkeiten und Sport. Unter dem Motto Fit for Summer, haben wir uns alle auf Diät gesetzt und Sport statt Pizza aufs Programm geschrieben. Die erste Woche ist auch echt super verlaufen. Ich habe mir eine Isomatte gekauft und lauf zu Jasmin immer in den siebten Stock Treppe (heute sogar 3x) und wir waren schon einmal joggen, morgen steht das nächste Jogging-Date an. Dazu bin ich auch jeden Morgen früh aufgestanden (heute mal ausgenommen, aber einmal muss ja auch sein) und wir haben zusammen fleißig für italienisch gelernt. Die Prüfung steht ja bald an.

Babmussprossen, Zuchini, Möhren, Paprika und Tomate...hmmm... lecker und gesund!

Dazu noch Salat und Fingerfood und als kleine Sünde, die Curry-Aprikosen-Majo von Neele

Heute haben wir uns die Zuckerwatte auch verdient, weil wir wirklich vorbildlich und gesund gekocht haben!
Aber das war auch alles richtig richtig lecker!
Die Woche über ist dann nicht wirklich viel bemerkenswertes passiert, außer einer Sache:
Der Schnee ist weg und es wird wieder wärmer! Endlich! Gott, wie ich das Plus in der Temperaturanzeige vermisst habe! Ein bisschen Winter war ja echt schön, aber jetzt ist auch gut.
Passend zur Fashionweek wird jetzt wieder gutes Wetter. Mehr gibt es auch heute nicht zu berichten, ich melde mich dann wieder, wenn wir endlich herausgefunden haben, wer das männliche neue Aupair ist!

Sonntag, 12. Februar 2012

Goodbye Giulia!

"Se la sera non esci, 
ti prepari un panino mentre guardi l tv....
anche tu...?
Ti addormenti con qualcuno
che alla luce del giorno non conosci piu'...
anche tu...?" 

Es gibt Dinge, die stehen immer und unwiderruflich in Verbindung. Ob es ein Geruch, ein Geschmack oder ein Lied ist. Man verknüpft es mit Erinnerungen, Orten oder Personen.
Bei diesem Lied werde ich für immer an unsere Giulia denken, die wir gestern morgen in den selben Zug setzen mussten, wie eine Woche zuvor Natascha. Die letzte Woche mit Julia ist viel zu schnell rumgegangen.
Ein letztes Mal Abercrombie (natürlich mit Foto versteht sich), ein letztes Mal feiern, ein letztes Mal KIKO und ein letztes Mal Aperitivo mit Julia! 
Aber wir haben die Zeit mit íhr noch voll ausgenutzt und genossen.
Angefangen hat alles mit einer ziemlich unheimlichen Begegnung in der Bhangrabar, unserer Stamm-Aperitivobar (auch wenn ich  immer noch versuche ihnen die Huggy Bear Bar schmackhaft zu machen). Denn plötzlich kam ein gruseliger, großer dürrer Mann, mit langen schwarzen dünnen Haaren, streng zu einem Zopf gebundenund im Matrix-Gedächtnismantel in die Bar, ging in alle Räume einmal komplett quer durch, ging in die Toilette musterte alles und suchte alles mit ernster Miene ab, dann ging er wieder. Wen der wohl gesucht hat und weswegen... Mafia in der Bhangrabar? Das ist hier die Frage!
In den nächsten Tagen habe ich dann Jasmin einen Nachmittag unter die Arme gegriffen und sie und ihre Kinder in die Pixar-Ausstellung begleitet. Die Ausstellung war ... hm... nicht so pralle! Für Themeninteressierte vielleicht interessant aber für die Hauptzielgruppe Kinder überhaupt nichts. 
Einen Abend stand dann Beauty auf dem Programm. Geplant war eine Honig-Quark-Maske, es wurde, zwecks mangelnder Mittel, aber eher eine Ricotta-Honig-Maske. Wir sind uns nicht ganz einig geworden ob Ricotta so tauglich ist, besonders da es nicht so wellnessmäßg gut riecht!
Einen Abend waren wir dann bei Mecces (okay, wir waren eigentlich fast jeden Tag bei Mecces - Gott klingt das krank!) und haben uns mit einem neuen Aupair getroffen und Alexa, so heißt sie, schon mal ein wenig in den Mailänder Lifestyle eingewiesen. In unserem Stamm-Dom-Mecces (ich leb hier eindeutig zu ungesund) haben wir uns getroffen und Jasmin hat da auch direkt mal ihn Handy heimlich aufgeladen. Aber hey, bei dem ganzen Geld das wir da schon gelassen haben...
Zwei Abende hintereinander hieß es dann "Pimp my friends", Jasmin durfte an mir und Julia und am zweiten Abend an allen aus unserer Gruppe (minus Natasha, schnief) ihre Visagistenkünste austoben. Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen und am zweiten Abend fand das Makeup auch Anwendung, dieses Mal in Kombination mit tollen Haaren made by Julia, denn es gibt ab zum Corso Como wo wir uns direkt in die erstbeste Disco werben ließen. Das Belvedere. 13 Euro, Garderobe und ein Freigetränk inklusive. So weit so gut. Im Club, waren aber nur eher komische, schickimicki Leute und alle älter als wir... viel älter! Und eine richtige Tanzfläche gab es auch nicht und getanzt hat auch keiner.
Dafür war die Musik perfekt, genau das was ich gerne mag, kaum Elektro, dafür gute Party- und Tanzlieder und der coktail, den wir uns für unser Freigetränk geholt haben war auch gut (wenn auch etwas lieblos gemacht) und so langsam kam Stimmung auf. 
Absolutes Highlight war, als eine der Stimmungsmachermietzen (keine Ahnung wie ihre genaue Berufsbezeichnung ist) die schhon die ganze Zeit per Mikro die weiblichen Parts der Lieder mitgesungen hat, alleine Someone like you von Adele gesungen hat. Wahnsinn. Richtig, richtig gut, hätte man nicht 
erwartet.
Gestern, gab es neben einem Abschied aber auch ein Wiedersehen, weil ein anderes Aupair zu besuch kam und sogar über Nacht blieb, was uns ein tolles Pfannkuchen- und Omelettefrühstück bescherte. Und gestern Abend noch eine ziemlich komische Begegnung, aber dazu dann im nächsten Post mehr. Genauso wie zu unserem neuen Diät- und Fitnessplan (unser Mecceskonsum muss ein Ende finden!!) und anderen Geschichten aus dem alltäglichen Mailänder Wahnsinn!




Sonntag, 5. Februar 2012

Goodbye Natasha!

"Aber mehr noch hatte ich Angst vor dem Tod der anderen. Ich wollte sie nicht verlieren, und ich habe mit ständig Sorgen gemacht, während sie noch lebten. Manchmal denke ich, ich war so sehr mit der Möglichkeit ihres Verlusts beschäftigt, dass ich die Zeit, als sie da waren, nie wirklich genossen habe."
(John Connolly, Das Buch der verlorenen Dinge)

So ähnlich ging es uns die letzten Wochen. Zwar ist niemand gestorben, aber es kommt doch schon ziemlich nah dran. Gestern morgen um 7.10 verließ ein Zug Richtung Zürich den Mailänder Bahnhof Centrale und hinterließ eine ziemlich große Lücke. An Bord befand sich nämlich ein Mitglied unserer kleinen Aupairfamilie, das schweren Herzens und von vielen Tränen begleitet die Heimreise antreten musste.
Der Tag war aber auch wirklich übel. Ich hatte vorher bei Jasmin geschlafen, was zur Folge hatte, dass wir erst um zwei Uhr geschlafen haben - um 5 klingelte der Wecker! Um sechs trafen wir uns dann bei Natascha um ihr das "letzte Geleit" zu geben. Die Koffer wurden ins Taxi verfrachtet und viel zu schnell standen wir am Gleis und der große Abschied war gekommen. Da kamen sogar mir mal die Tränen! 
Da wir alle noch nichts gegessen hatten, ging es für die Zurückgelassenen zum Mecces - morgens um halb 8 wohlgemerkt - und dann hatte auch noch nur McCafe auf! Frechheit! Da will man mal nen Burger zum Frühstück und muss bis neun warten. Während sich Julia mit Cafe und Crossaint begnügte gönnten Jasmin und ich uns tatsächlich morgens um neun Pommes und Cheesburger! Nachmittags stand dann Frustshoppen auf dem Programm. 
Ich krieg jetzt schon Angst vor nächstem Samstag, wenn das ganze sich wiederholt und Julia die Heimreise antreten muss!
Da merkt man erst, wie sehr man zusammengewachsen ist, wenn man wieder in den Alltag zurück muss und sieht, das in diesem ein großer Brocken fehlt. Zum Glück lässt der Alltag im Moment noch auf sich warten, denn in Mailand ist weiße Woche und meine Kinder im Ski-Urlaub.
Weiße Woche trifft es im übrigen ziemlich gut, vor ein paar Tagen segelte nämlich etwas vom Himmel, was ich nicht mehr gehofft hatte dieses Jahr zu sehen. "Es schneit! Es schneit!" rief meine Jüngere von unten und auch die Vermutung meiner Älteren: "Das ist nur gefrorener Smog!" stellte sich alsbald als flasch heraus. Zwei Tage schneite es ununterbrochen und verwandelte Mailand in ein Winterwunderland der Extraklasse. Dazu kamen die passenden Minusgrade, sodass der Schnee liegenblieb und uns nicht als grau-braune Matsche ärgert. Was gibt es schöneres, als im Schnee durch den Park zu laufen, (Uhh es fängt gerade wieder an zu schneien! Wie ich das liebe!) seiner KIKO-Sucht zu fröhnen und Abends mit Freundinnen ein Eis aus der Cream-Bar zu essen?
EIS?! Ja, Eis! Schönes Cremecaramel- und Cookieseis bei Minus 10 Grad zum Mitnehmen. Als wir wieder bei Jasmins Wohnugn waren, hatte unser Eis zwar eine kleine Haube aus echtem Schnee, geschmeckt hat es aber nach wie vor. Meine KIKO-Sucht hat auch ein neues Level erreicht. Jetzt steht man schon vor der Nagellackpalette und fragt sich ob man den Nagellack in dem Farbton schon hat. Ich war der Meinung nein, kaufe ihn und.... habe ihn jetzt zwei Mal im Bad stehen! Vielleicht werde ich ihn ja noch irgendwie los!
Diese Woche ist dann auch richtig Pickepackevoll um die letzte Woche mit Julia noch in vollen Zügen genießen zu können, dazu dann aber im nächsten Post mehr!






Julia und ich