Dienstag, 24. April 2012

Die Tür am anderen Ende des Ganges

Hat schon lange meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Durch Baulärm, Hämmern, Bohren auf der anderen Seite der Tür. Morgens um acht Uhr ging das zu Spitzenzeiten los und dann wurde es teilweise so heftig, das mir die Nagellacke aus dem Regal fielen, von den Vibrationen. Good vibrations ist was anderes. Beim Mittagessen musste man sich anschreien - wozu auch die Mittagsruhe einhalten?? Aber gut, ruhig bleiben und aushalten, wird schon besser werden. Wurde es dann nach 3 Monaten auch. Aber neuerdings ist mein Interesse wieder neu entfacht, da eines schönen Sonntagnachmittages plötzlich  -ich war auch noch alleine zuhause - die Polizei vor meiner Haustür stand und wissen wollte, was ich denn alles über das Apartment nebenan weiß, wer da wohnt und was damit ist. Ich steh da in der Tür, guck die Polizisten an wie das Reh die Autoscheinwerfer und versuche mich irgendwie verständlich zu machen. Was dann auch zum Glück geklappt hat. Warum die das jetzt wissen wollten und welche dunklen Geheimnisse in den frischen Beton der Bodenbeläge geflossen sind, werde ich wohl nie erfahren, aber die Neugier bleibt.
Zurzeit befinden wir uns immernoch im, wie ich es nenne, Mailänder Monsun. Zwar regnet es nicht mehr den ganzen Tag durch, dafür geben sich jetzt, Traumwetter und Gewitter die Klinke in die Hand. Das hat den Vorteil, dass man wenigstens ab und an mal das gute Wetter genießen kann, im Park in der Sonne liegen, oder abends an den Colonnen sitzen und an den Navigli Pizza essen kann.
Letzteres haben Jasmin, Christopher und ich am Sonntagabend getan. Mit der Tram zum Dom, Eis essen, gemütlich die Via Torino runterschlendern, einen Coktail an den Colonnen trinken, dann trieb uns der Hunger weiter runter zu den Navigli, wo wir uns bei einer kleinen To-go-Pizzeria, überraschung, Pizza holten. Der Pizzabäcker hatte an dem Abend wohl besonders viel Spaß, da er mich mehrmals so richtig schön verarschte. Wieso immer auf die armen angetrunkenen Blondinen? Aber gut. Wenigstens meine Begleiter hatten Spaß und irgendwie wars auch echt witzig.
 Ein paar Tage vorher, wir wollten uns eigentlich die Designweek angucken, beschlossen wir uns dann ganz spontan Biancaneve (dt. "Spieglein Spieglein") im Kino anzugucken. War auch echt gut, man konnte es zum Glück doch recht gut verstehen. Und ich habe festgestellt, dass Deutschland für "Schneewittchen" wirklich den blödesten Namen hat. Snowwhite, Biancaneve, klingt alles eindeutig besser als Schneewittchen.
Naja, Samstag waren wir dann abends zusammen mit Jasmins Kindern in der Bhangrabar, da ihre Gasteltern über das Wochenende weg waren.
Freitagabend bin ich dann auf die glohreiche Idee gekommen, mir ALLEINE! "Die Frau in schwarz" anzugucken. Weil ich ja auch so abgebrüht bin was Horrorfilme angeht. Gänsehaut pur, richtig gruselig aber auch verdammt gut gemacht. Und ich kann sagen, dass man Daniel Radcliffe gut seperat von Harry Potter sehen kann. Was wahrscheinlich daran liegt, dass dieser erwachsene Mann, nicht mehr viel mit dem kleinen süßen Jungen aus den ersten zwei Teilen zu tun hat. Aber ist ja schließlich nur von Vorteil für ihn.

Heute Mittag habe ich eine Schönwetterphase ausgenutzt um mal ein paar schöne Frühlingsbilder zu machen.
Für alle, die mich nicht bei Facebook haben, hier nochmal die fertigen Ergebnisse:











Dienstag, 17. April 2012

Stromberger in Mailand

Ja ich weiß, ich hab mir mal wieder ganz schön Zeit gelassen mit dem Schreiben, aber hey, die letzten 14 Tage waren auch anstrengend genug. Am vierten ging es mit dem Flieger zurück ins kalte und regnerische Deutschland wo ich mit meiner Familie und meinen Freunden Ostern gefeiert und mit meiner Truppe die Reise nach Mailand geplant habe. Ich brachte aber leider nicht nur meine Freunde, sondern auch das schlechte Wetter mit nach Italien. Schon bei der Anreise wurdenn wir richtig schön durchnässt und als ich endlich mit Clarissa, die bei mir gewohnt hat, in meinem Zimmer stand, musste ich feststellen, dass der Abfluss auf dem Balkon verstopft und das Wasser ca. 10 cm hoch stand und in die Wohnung gelaufen war, den Boden vor dem Fenster geflutet und die Dielen aufgeweicht und hochgebogen hatte. Ich krempel also meine Hose hoch und zieh Schuhe und Socken aus um den Abfluss von Blättern etc. zu befreien und schaff es, beim ersten Schritt auf den Balkon, mich auf den Arsch zu setzen. Super. Man hatte sich ja  nicht gerade erst, trockene Sachen angezogen. Naja, danach wurde es besser, Abends trafen wir uns am Arco und ich konnte meinen Strombergern die Vorzüge des Aperitivo und der italienischen Coktails vorführen. Wir waren, wie sollte es auch anders sein, in der Bhangrabar.
Da an dem Abend, Bayern gegen Dortmund spielte und die Jungs sich das auf keinen Fall entgehen lassen wollten, ließen wir uns von einem Kellner die Adresse einer Fußballkneipe geben und tingelten los.
Die Bar war dann auch das Paradebeispiel einer Fußballkneipe, deren Wand über und über mit Fanschals aus alles Welt bedeckt war. Wir guckten also deutschen und italienischen Fußball, tranken Bier und Coktails und Clarissa und ich bekamen am Ende von unseren Jungs sogar noch jeweils eine Rose geschenkt, nachdem sie dem armen Inder ein Ohr abgekaut und ihm Blödsinn auf Deutsch beigebracht hatten.
Der nächsteTag bildete eine Ausnahme, da er uns mit gutem Wetter belohnte und so entspanntes Bummeln und Sightseeing im Parco, am Castello, in der Stadt und im und auf dem Dom möglich machte.
Ich hegte schon die Hoffnung, Abends mit ihnen an den Colonnen sitzen zu können, aber einen Kilometer vor den Colonnen fing es Abends dann an zu regnen und wir beschlossen kurzfristig am Corso Como feiern zu gehen. Dort hinzukommen war auch schon wieder eine Odysee, da uns die neun nicht, wie angedacht, bis zu Centrale brachte, sondern irgendwo im Nirgendwo rauswarf. Zum glück gab es da dann eine Anschlusstram und vom Hauptbahnhof ging es dann mit der Metro zu Garibaldi und dann waren wir auch schon auf Mailands Partymeile. Wir ließen uns in den 11-Club locken, wo die Jungs begeistert feststellten, dass heute Togaparty war und sämtliche Stromberger Jungs ließen sich weißen Stoff um die Oberkörper tackern und dann ging die Party los.
Den nächsten Tag verbrachten die Jungs bei schlechtem Wetter auf dem Dach des Hotels und Clarissa und ich bummelten durch die Stadt. Abends ging es wieder zum Corso Como, dieses mal ins Loolapaloosa, was dann aber, aufgrund der leeeeichten Bevorzugung des weiblichen Geschlechts nicht ganz so gut bei den Jungs ankam. Bei uns Mädels dafür umso mehr.
Am nächsten Tag zeigte ich Clarissa noch ein wenig mehr von der Stadt und abends fuhren wir  zu den Jungs ins Hotel und machten uns danach auf ins Alcatraz, einer Großraumdisco mit verschiedenen Floors für verschiedene Musikrichtungen. Diesen Abend machte ich mich aber mit Clarissa etwas früher auf den Heimweg, was auch wieder so eine Sache war, denn um 2 Uhr nachts fahren kaum noch Busse. Wir erwischten einen zum Hotel der Jungs und stellten uns darauf ein im Regen die 4 Kilometer bis zu mir nach hause laufen zu müssen. Damit hatten aber Clarissas highheelgeplagte Füße ein Problem und so winkte ich mal ganz lässig ein Taxi ran, was uns dann sicher nach hause brachte.
Dann war auch schon Sonntag gekommen und nachdem die Jungs auch noch PizzaOk auf den Kopf gestellt hatten, setzte ich sie bei Cadorna in den Malpensa Express und weg war mein Chaoshaufen, der Mailand ganz schön auf den Kopf gestellt hat. Schön wars aber trotzdem!