Sonntag, 25. September 2011

Zweite Eindrücke

Grün
Pasta con Pesto
mein neuer Lieblings-Apfel-Kiwi-Saft
der Park durch den man morgens so toll joggen kann
Basilikum, das herrlich duftend auf meinem Balkon wächst


Orange
das Licht der Straßenlaternen
die abends alles in ein wunderbar warmes Licht tauchen
der XL-Coktailbecher der Cream-Bar

Weinrot
die aktuelle Farbe meiner Fingernägel
der leckere Rotwein der das ein oder andere Abendessen
perfekt abrundet

Hellbraun
meine neue Vintagetasche vom Flohmarkt
Frühstücksersatzvollkornkekse
ein frischer Cappuccino im Gold Café

Voll
Ubahnen am Morgen
der Antiquitätenflohmarkt
an den Ufern des Naviglio Grande
die Innenstadt wenn Fashionweek ist


Warm
ein Herbsttag in Mailand wenn die Sonne 
strahlend die Nase wärmt
ein morgendliches Bad in meiner Liliputanerbadewanne
mein toller, kuschliger Stickkardigan

Erholsam
mit den Aupairs durch die Stadt zu streunen
im Cafe Gold über Gott und die Welt zu reden
über Flohmärkte und durch Läden zu stöbern
laaaaange Schlafen

Erinnerungen
an vergangene Urlaube in Österreich
an Dinge die man vermisst
an Menschen die man noch mehr vermisst

Gelüste
Palatschinken
warmer Apfelkuchen
frisches Vollkornbrot mit Käse und Tomaten

Ziele
U-Bahn-Karte beantragen
Italienisch lernen 
mich nicht mehr wie ein Tourist fühlen

Zitat der Woche:
"Ich kann nicht glauben wie ekelhaft dick die Wurstscheiben in Deutschland sind!"
schockierte Österreicherin zum Thema Völkerverständigung zwischen Deutschland und Österreich

Foto der Woche:

Flohmarkt am Naviglio Grande

Sonntag, 18. September 2011

Sturmfrei

Hatte ich von Freitag mittag an das ganze Wochenende. Als Geburtstagsgeschenk für eins der Mädchen ist die ganze Familie nach Amsterdam geflogen und hat mir für 2 1/2 Tage die ganze Wohnung überlassen.
Aber eigentlich fing das Wochenende schon Donnerstag an. Die Kinder waren früh fertig und abends hab ich mich mit den Mädels zum Coktailstrinken am Dom getroffen. Von da aus haben wir uns dann auf den Weg gemacht zu den Navigli, dem Studentenviertel der Stadt. Dort gab es an einem großen, von römischen Säulen flankierten Platz eine kleine Coktails-to-go Bar, die für 5 Euro richtig leckere und auch richtig starke Coktails anbot, darunter auch unseren geliebten Caipiroska con Fragola. Frische pürierte Erdbeeren, gemischt mit reichlich Wodka serviert auf handzerschlagenen Eiswürfeln (der Barkeeper nahm die großen Stücke in eine Hand schlug mit einem blauen Knüppel drauf und warf sie in den Becher) im Plastikbecker mit passendem Strohhalm.
Genossen wurde das auf dem Boden sitzend unter 500 Stundenten die dort auf dem Platz abhingen, tranken, Musik machten oder einfach nur redeten.
Am nächsten Tag genoss ich meine freie Zeit indem ich mich aufs Rad schwang und erstmal ausgiebig shoppen war. Schönes Gefühl wenn man sich nach nichts richten und auf niemanden achten muss.
Den nächsten Tag haben wir dann schön gechillt im Park verbracht. Highlight des Tages war, als eine der Aupairs ihr einjähriges "Aupairkind" mitgebracht hat. Und es gibt wirklich nichts süßeres und erheiterndes als ein kleines tollpatschiges Kind, das einen Ball hinterherwatschelt und dabei immer wieder auf den Hintern fällt.
Als wir uns dann Abends bei mir zum Mamma-mia-auf-Englisch-gucken getroffen haben, entließ der Himmel alles was er die letzten zwei Wochen zurückgehalten hatte am Stück auf die Erde.
Da passte es also ganz gut, das wir uns in Abercrombie-Jogginghosen (von den Dingern brauch ich auch noch eine!) und Gammelklamotten aufs Sofa gechillt und das Nicht-alleine-zuhause-hocken genossen haben.
Dazu haben wir uns über das viel zu kitschige Filmende lustig gemacht und ein wenig Völkerverständigung betrieben.
Im allgemeinen weiß ich inzwischen auch schon fast mehr über die Östereichischen Sitten und Gebräuche als über die Italienischen (drei der Aupairs kommen aus Österreich).
Das wird sich aber spätestens dann ändern wenn mein Sprachkurs endlich anfängt.
Unglaublich, das ich mich mal so darauf freuen werde wieder die Schulbank zu drücken, hätte ich wirklich nicht gedacht.
Der Park wenn man vor der Schule steht


Und da soll nochmal ein Kind sagen Gemüse wäre langweilig.



Mittwoch, 14. September 2011

250 Stufen

Nachdem ich am Samstag einen sehr entspannten Tag auf dem Motorboot eines Freundes meiner Gastmutter verbringen durfte, ging es Sonntag genauso weiter. Ausgestattet mit Snacks, Zeitschriften, Nagellack und Picknickdecke chillte ich mich mit meinen Mädels in den Parco Sempione und genoss meinen ersten freien Tag. Dort hatte man auch Zeit die Mailänder mal ein wenig genauer zu beobachten. Wenn man mal die gefühlten 10.000 Pärchen außen vor lässt bot sich doch das ein oder andere lustige Bild.
Ein alter Mann der nur in Unterhose im Park Yoga macht. Eine Frau die ihr Kanninchen im Park spazieren führt. Zwei völlig ausrastende Hunde, die sich wild knurrend und bellend in Äste eines Baums verbeißen und auch nicht loslassen als ihr Herrchen sie daran hin und herschaukelt. Ein Pärchen möchte ich dann doch erwähnen: Die haben unseren Chillout-Nachmittag nämlich mit einem kleinen Ukuleleduett musikalisch beegleitet.
Abends sah ich dann erstmal die Großeltern wieder, die ich bei meinem Besuch im April kennengelernt hatte. Die Eltern meiner Gastmutter sprechen beide Deutsch und die Nonna (Oma) hat sogar an der Deutschen Schule unterrichtet.
Montag morgen trafen wir uns dann vorm Dom um selbigen aufs Dach zu steigen.
Vorher konnte man aber das typische Bild eines großen Touristenhotspots erleben.
Der Vorplatz vom Dom war übersäht mit Tauben, Touristen und Afrikanern, die penetrant versuchen einem billigen Ramsch anzubieten. Manche haben auch Futter verteilt, dass man in die Hand nehmen konnte damit die Tauben zu einem kommen und dir dann aus der Hand fressen!
Dann machten wir uns auf zu einem Seiteneingang des Doms um für 6 Euro die 250 Stufen bis rauf zum Dach zu bewältigen. 10 Euro für den Fahrstuhl zu bezahlen war uns dann doch zu teuer. Außerdem hat sich die Mühe gelohnt. Ein toller Ausblick über die Stadt und die Möglichkeit, sich die filigrane Architektur des Domdaches mal genauer anzuschauen. Lustig war auch, dass man wirklich über das Dach, also über schräge Steinplatten, ging. Nicht etwa über eine Aussichtsplattform oder ähnliches. Wieder unten angekommen, machten wir uns auf den Weg zu Abercrombie & Fitch um die zweite Station unseres Touritages abzuklappern. Der Laden ist leicht zu finden, da man ihn schon sechs Blocks vorher riecht.
Im Eingangsbereich stand dann der Hauptgrund unseres Besuches. Ein halbnacktes, durchtrainiertes, männliches Model mit dem frau sich kostenlos fotographieren lassen konnte.
Gemacht wurde das Foto mit einer Polaroidkamera, sodass wir bald jeder vier Bilder in den Händen hielten.
Danach schlenderten wir noch etwas durch den Laden, der angenehm, aber nicht gerade dezent, nach ihrem hauseigenen Parfüm duftete.
Gestern habe ich mir auch erstmal eine Bonuskarte von unserem Stammcafe geholt, nachdem der Kellner uns 5 Minuten verzweifelt versucht hat zu erklären wie es funktioniert.
Zusammengefasst bekomme ich, wenn ich 100 Capuccino trinke, 21 umsonst.
Klingt viel, wenn man aber bedenkt, dass wir da fast jeden Tag sitzen, wird das schon wieder realistisch.
Noch zwei Tage Arbeit, dann hab ich übrigens mein freies Wochenende - Freitag, Samstag, Sonntag nichts zu tun :).
Danach gibt es sicher wieder was zu berichten, also bis dann.

Montag, 12. September 2011

Bilder sagen mehr als Worte

Motorboottour über den Comer See - da wo George Clooney wohnt
Da bekommt man doch Hunger auf Lakritz







Die Insel Bellagio, gerne besucht von Stars und Sternchen.

Irgendwo hinter dem Dunst verborgen, wohnt er, der George.

Bellagio von der anderen Seite

Das Dach des Mailänder Doms

Damit die Jungs auch zufrieden sind: Die Mailander Skyline

Freitag, 9. September 2011

Living, Gold und skurrile Begegnungen.

Jetzt bin ich schon 5 Tage hier und habe mich schon erstaunlich gut eingelebt. Das einzige womit ich noch nicht klarkomme ist, dass ich mich noch nicht verlaufen habe und einen Orientierungssinn an den Tag lege den ich an mir noch nie gesehen habe. Schon am zweiten Tag war ich diejenige die die anderen beiden Aupairs rumgeführt hat! Ich kenn mich wirklich schon aus, zumindestens in den Bereichen die wichtig sind.
Zu den wichtigen Bereichen gehören einmal die Schule und unser neues Aupair-Stammcafe "Gold": bester 1,30€ Cappucino den wir jeden Mittag genießen um den "stressfreien Teil des Tages" abzuschließen. Wir, dass sind Merle, Chiara, Sophie, Karoline, Birgit, Johanna und Kathi und ich, die in wechselnder Besetzung den Kern unserer Aupairrunde bilden. Insgesamt sind es aber gut 25 Aupairs die alleine Kinder von der Deutschen Schule betreuen.
Neben dem Gold haben wir bis jetzt noch die Living Bar am Porta Sempione - einer Art Triumphbogen um den sich unzählige Bars tummeln- erkundet. Auch wenn die Coktails pauschal 9 Euro kosten: es lohnt sich! Absolutes Highlight: Caipiroska con fragola --> also Caipirinha nur mit Wodka und Erdbeeren. Der bis jetzt geilste Coktail den ich in meinem Leben getrunken habe! Dazu kommt schönes Ambiente und nette Kellner die uns dazu noch einen Wodka-sour mit Orangensaft ausgetan haben und gleich einen mitgetrunken haben. Lustig wurde es dann, als wir noch eine Runde um den Bogen gemacht haben und an einer der Mietradstionen ne kleine Raucherpause eingelegt haben (die anderen natürlich^^). Auf einem der Fahrräder saß nämlich ein Typ der sturzbetrunken in die Pedale trat und dabei lauthals irgendein italienisches Lied sang. Einen Abend später hatte ich dann auf dem Rückweg von der Vouge Fashion Night in der Innenstadt ein Erlebnis wie allgegenwärtig doch Facebook inzwischen ist. Ich ging am Parco Sempione entlang - der große Park vor meinem Haus - an den Obdachlosen vorbei, die auf den Parkbänken schliefen. Einer von ihnen - so dachte ich zuerst - stand gemütlich hinter einem Baum und erleichterte sich. Tüten und Taschen waren über die nebenstehende grüne Bankverteilt. An sich ein inzwsichen normales Bild. Nur der topmoderne Laptop mit Internetstick störte das Bild ein wenig. Und, was für ein Wunder, vom Bildschirm des Laptops blinkte mir Facebook entgegen.
Also entweder sind die Mailänder Obdachlosen besser ausgerüstet als ich dachte, oder jemand hat es nicht mehr rechtzeitig nach hause geschafft. Aber hauptsache nachts um halb eins zwischen Obdachlosen auf einer Parkbank sitzen und bei Facebook online sein.
Das man als Blondine oder als Frau generell in Italien angebaggert, angehupt und angepfiffen wird, war mir klar, doch als ich mit Merle und Karoline auf einer Treppe runter zur Metrostation Cadorna darauf gewartet habe das Karos Nummer beim Bahnschalter drankommt (was jedesmal Jahrhunderte dauert)kam plötzlich ein junger Italiener von oben, kraulte mir und Merle einmal durch die Haare, Pfiff, winkte uns zu und ging weiter. Männer, klärt mich auf wenn ich falsch liege, aber fremden Frauen durch die Haare zu kraulen, gehört normalerweise nicht zum gängigen Flirtrepertoire oder?
In der Fußgängerzone hinter der Schule, in der auch das Cafe Gold liegt, gibt es neben der zweitbesten Eisdiele Mailands, von der besten berichte ich, wenn ich sie endlich wiedergefunden habe, auch meinen neuen Lieblingsladen. OVS - bisher reichte es nur für eine Tasche und ein paar Schuhe aber da wird noch einiges Folgen! Von deutschem Makeup, über geilen Schmuck bis hin zu Schuhen und natürlich Klamotten gibt es dort alles was das/mein Herz begehrt - zu super Preisen.
Bei der Fashion Night waren wir hingegen nicht so erfolgreich. Unsere Ausbeute: Ein Pröbchen Loverdose bei seiner Premiere im Dieselstore und jeweils ein Polaroidfoto von Sophie, Merle und mir auch bei Diesel, dann zwei Gläser (Plastik^^) von Zara home, da ich dringend noch einen Zahnputzbecher und was zur Schmicksachenaufbewahrung brauchte.
Nach nur 5 Tagen habe ich auch fast sämtliche Auflagen von zuhause erfüllt. Ich weiß wo man feiern und trinken geht (Living Bar und die ganze Ecke dahinten + der Club "Old Fashion") und wo die Shoppingecken sind, jetzt muss ich nurnoch herausfinden wo man hier günstig unterkommen kann, dann steht den Besuchen aus der Heimat nichts mehr im Wege.
Nach nur 5 Tagen habe ich auch so ziemlich jede italienische Spezialität auf dem Tisch gehabt. Pizza, Pasta mit Pesto, Honigmelone mit Schinken und, heute abend Bruschetta. Zusammenfassend kann man sagen:
Mein Tag sieht in übrigen wie folgt aus:
Je nach dem wie viel ich zu tun habe, stehe ich zwischen 7 und 11 uhr auf, mach mich in aller Ruhe fertig, bummle durch die Stadt, geh shoppen oder besorge Dinge für meine Gastmutter und trudel dann zwischen 11 und 12 im Cafe ein um mich mit den anderen zu treffen, wenn wir nicht schon vorher zusammenwaren. Dann werden um halb 2 die Kinder abgeholt, zuhause wird das schon fertige Mittagessen genossen, dann die Hausaufgaben gemacht, um acht gegessen und dann hab ich wieder frei. Heute hab ich die Kinder zum Beispiel zum Schwimmen gebracht, eine Stunde mit ihnen Hausaufgaben gemacht und mich dann mit der neusten Jolie ( ja in Mailand gibt es deutsche Zeitschriften *juhu*) in den kühlenden Schatten verzogen und die Pause genossen.
Morgen kommen dann Fotos von meinem Tagesausflug mit der Familie zum Comer See - ich freu mich =)
Also bis dann ihr Lieben

Montag, 5. September 2011

Erste Eindrücke

Der Innenhof unseres Hauses

Das Haus am rechten Rand mit den Balkonen ist meins :). 


Der Park und meine zukünftige Joggingstrecke

Mein Reich

Rechts vorne: meine Haustür, daneben das Bad und gerade aus der Balkon, links geht die Treppe runter zur Hauptwohnung

Die ersten Eindrücke von Mailand konnte ich heute per Rad sammeln. Genauer auf einem Mietrad das man sich mit einer Karte überall in Mailand an Stationen abholen, eine halbe Stunde damit fahren und dann an irgendeiner beliebigen Station wieder abgeben kann. Naja, die ersten Eindrücke waren eher eine riesige Informationsflut, die sich aus Eindrücken, Geräuschen, Wegbeschreibungen und guten Ratschlägen meiner Gastmutter zusammensetzte. Zuerst sind wir quer durch die Stadt zu meiner Sprachschule gefahren wo mir ein beispielhaftes Bild der italienischen Autofahrweise präsentiert wurde. Gehupt wird alle 10 Sekunden und schon mal in zweiter Reihe auf den Straßenbahnschienen geparkt. Gefahren wird wo Platz ist und die Radfahrer (ich) müssen sehen wo sie bleiben.
Diesesmal bin ich noch heile angekommen, wie es ist wenn ich alleine fahren muss, wird sich noch zeigen. Auf dem Rückweg hat meine Gastmutter mir erklärt wo ich hinkomme wenn ich die und die Straße weiterfahre, wo Supermarkt, Post und Schreibwarenladen sind und und und... die Hälfte weiß ich jetzt schon nicht mehr und bei der anderen Hälfte bin ich mir nicht sicher ob ich es wiederfinden werde.
Aber Anna scheint Vertrauen in meine Fähigkeiten zu haben, schickt sie mich doch morgen zur Post und zum Handyladen um das Geld für meinen Kurs zu überweisen und mich nach einem Prepaidtarif zu erkundigen -  und das ohne ein Wort Italienisch!! Aber hey, wozu hat man schließlich Hände und Füße und Englisch? Als nächstes ging es dann per Straßenbahn durch Mailands Chinatown zu dem Tennisclub in dem die Familie spielt und im Sommer schwimmen geht. Dort haben wir dann die Mädels eingesammelt und dann wurde in einer schnuckelig-altmodischen Bahn der Heimweg angetreten, die Zutaten fürs Abendessen (Käse-Schinken-Crepes und Honigmelone mit Schinken) gekauft und die vielen tollen Bars bewundert.
Ich kann es kaum erwarten dort den ein oder anderen Aperetivo zu genießen.
Morgen heißt es dann erstmal früh aufstehen und die Mädels zur Schule bringen (heute musste ich nur hinbringen) um die anderen Aupairs zu treffen die ich kennengelernt habe.
Als ich den Mädels bei den wenigen Hausaufgaben geholfen habe die man am ersten Schultag so aufbekommt merkt man doch schnell das nicht nur ich den Kindern was beibringe, oder wer von euch wüsste jetzt aus dem Stand was Interjektionen sind und welche Wörter nicht flektierbar sind?
Oder wie man aufplustern und protzig erklärt? An solchen Situationen wird mal wieder deutlich wie selbstverständlich man die eigene Sprache nimmt und wie wenig man über die "Sprachtheorie" weiß, die man in allen Fremdsprachen so eingetrichtert bekommt.
Am Ende des Tages sind dann doch ein paar Eindrücke hängen geblieben.  Die ständigen Geräusche, die Betriebsamkeit, die Verschmelzung verschiedenster Kulturen, Chinatown, die deutschen Freunde im Tennisclub, der Marrokaner auf dem Fahrrad der mich auf Italienisch anbaggert, der Mix aus romantisch-italienisch Altbauwohnungen und schlichten Plattenbauten, moderne Stahl-und-Glas-Ungetüme neben alten Prunkbauten, hübsche kleine Bars und Parks auf der einen, Dreck und häßliche Grafittis auf der anderen Seite, Vertraues (Werbungen für Breaking Dawn, Sky und Philadelphia, Kleider machen Leute im Deutschunterricht) und Neues ( das Großstadtleben in seiner Gesamtheit) was im Laufe der Zeit zu vertrautem werden wird.
Das Rauschen des Verkehrs dringt durch die Holzläden der Fenster und klingt mit seinen steten auf und ab schon fast wie das Meer. In regelmäßigen Abständen quietscht und rattert die Straßenbahn vorbei. Kühle erfrischende Luft weht durch den Raum und  so langsam komme ich richtig an.


Schönes Lied - passt gerade irgendwie zu meiner Stimmung

Sonntag, 4. September 2011

Angekommen

Und das war garnicht so leicht. Nach Mailand zu fliegen scheint ja an sich keine große Sache zu sein, bei knapp 1 1/2 Stunden Flugzeit. Tatsächlich war ich aber 7 1/2 Stunden unterwegs bis ich endlich in meiner neuen Wohnung angekommen bin. Erst die relativ unkomplizierte Autofahrt nach Hannover (1 1/2 Stunden) dann die Warterei am Flughafen (3 1/2 Stunden inklusive einer Stunde Verspätung) dann 1 1/2 Stunden Flug und dann ein Bus und Bahn Marathon mit meiner Gastmutter Anna von Malpensa nach Mailand, wo ich schon mal das Wichtigste über Land und Leute gelernt habe: Uscita = Ausgang war die erste Vokabel die sie mir beigebracht hat. Da aber jedesmal Exit darunter stand war das jetzt auch keine große Neuigkeit mehr. Wenigstens weiß ich jetzt wie man mit dem Bus zur Statione Centrale kommt und von da mit der Metro zu meiner Wohnung - mit meinem Riesenkoffer durch die Metrostation zu kommen war auch schon n Kunststück! Lustig war auch, dass meine Gastmutter unbedingt darauf bestanden hat meinen Rucksack (das Ding das ich immer in der Schule mit hatte) zu tragen und diese zierliche, gutgekleidete Dame mit passender Blümchentasche mit meinem ollen Rucksack auf dem Rücken durch Mailand marschiert.
Dann noch ein paar Meter zu Fuß durch den italienischen Straßenverkehr und schon kamen wir dank Fahrstuhl bequem an der Wohnung an. Nach einer freudigen Begrüßung von Maria und Marta, den beiden Mädels um die ich mich jetzt kümmern muss, konnte ich endlich mein neues Zimmer durch meine eigene Wohnungstür betreten. Obwohl das Zimmer mit einer Treppe mit der Hauptwohung verbunden ist hab ich oben noch eine eigene Wohnungstür + Schlüssel und kann damit kommen und gehen wann ich will. Dazu kommen noch eigenes Bad und Balkon, Schreibtisch und ein großes Bett. Fotos kommen die Tage mal, da bin ich jetzt zu faul zu ;).
Nach einer kleinen Runde im Park, der direkt gegenüber von der Wohnung liegt und nebenbei der größte in ganz Mailand ist, gab es ein Essen für das man in Deutschland 30 euro und ne tischreservierung gebraucht hätte. Grüne Tortelloni mit Käse-Nuss-Füllung, dazu Brot, Salat und Fleisch und einen der leckersten Weine den ich bisher getrunken habe.Gesprochen wurde ein bunter Mix aus Englisch, Deutsch und Italienisch, da Annas Mann kein Deutsch spricht und sich so, je nach Thema und Adressat einer der drei Sprachen bedient wurde.
Als Paolo, der Herr des Hauses, mir dann auch noch Internet gezaubert hat, war mein Glück perfekt.
Für heute habe ich dann Feierabend und meine erste Amtshandlung wird es sein, die Kinder von der 500 Meter entfernten Schule abzuholen. Danach werde ich mich an meiner Sprachschule einschreiben, mir ne italienische Handynummer zulegen und vielleicht mal schaun ob ich mir hier ein Konto einrichte.
Das wäre es dann auch schon von meinem ersten Tag in Mailand, der auch vielmehr nur mein erster Abend ist.
Ich werde mich die Tage mal wieder zu Wort melden wenn es etwas mehr zu erzählen gibt, bis dahin

Buona notte!