Jetzt bin ich schon 5 Tage hier und habe mich schon erstaunlich gut eingelebt. Das einzige womit ich noch nicht klarkomme ist, dass ich mich noch nicht verlaufen habe und einen Orientierungssinn an den Tag lege den ich an mir noch nie gesehen habe. Schon am zweiten Tag war ich diejenige die die anderen beiden Aupairs rumgeführt hat! Ich kenn mich wirklich schon aus, zumindestens in den Bereichen die wichtig sind.
Zu den wichtigen Bereichen gehören einmal die Schule und unser neues Aupair-Stammcafe "Gold": bester 1,30€ Cappucino den wir jeden Mittag genießen um den "stressfreien Teil des Tages" abzuschließen. Wir, dass sind Merle, Chiara, Sophie, Karoline, Birgit, Johanna und Kathi und ich, die in wechselnder Besetzung den Kern unserer Aupairrunde bilden. Insgesamt sind es aber gut 25 Aupairs die alleine Kinder von der Deutschen Schule betreuen.
Neben dem Gold haben wir bis jetzt noch die Living Bar am Porta Sempione - einer Art Triumphbogen um den sich unzählige Bars tummeln- erkundet. Auch wenn die Coktails pauschal 9 Euro kosten: es lohnt sich! Absolutes Highlight: Caipiroska con fragola --> also Caipirinha nur mit Wodka und Erdbeeren. Der bis jetzt geilste Coktail den ich in meinem Leben getrunken habe! Dazu kommt schönes Ambiente und nette Kellner die uns dazu noch einen Wodka-sour mit Orangensaft ausgetan haben und gleich einen mitgetrunken haben. Lustig wurde es dann, als wir noch eine Runde um den Bogen gemacht haben und an einer der Mietradstionen ne kleine Raucherpause eingelegt haben (die anderen natürlich^^). Auf einem der Fahrräder saß nämlich ein Typ der sturzbetrunken in die Pedale trat und dabei lauthals irgendein italienisches Lied sang. Einen Abend später hatte ich dann auf dem Rückweg von der Vouge Fashion Night in der Innenstadt ein Erlebnis wie allgegenwärtig doch Facebook inzwischen ist. Ich ging am Parco Sempione entlang - der große Park vor meinem Haus - an den Obdachlosen vorbei, die auf den Parkbänken schliefen. Einer von ihnen - so dachte ich zuerst - stand gemütlich hinter einem Baum und erleichterte sich. Tüten und Taschen waren über die nebenstehende grüne Bankverteilt. An sich ein inzwsichen normales Bild. Nur der topmoderne Laptop mit Internetstick störte das Bild ein wenig. Und, was für ein Wunder, vom Bildschirm des Laptops blinkte mir Facebook entgegen.
Also entweder sind die Mailänder Obdachlosen besser ausgerüstet als ich dachte, oder jemand hat es nicht mehr rechtzeitig nach hause geschafft. Aber hauptsache nachts um halb eins zwischen Obdachlosen auf einer Parkbank sitzen und bei Facebook online sein.
Das man als Blondine oder als Frau generell in Italien angebaggert, angehupt und angepfiffen wird, war mir klar, doch als ich mit Merle und Karoline auf einer Treppe runter zur Metrostation Cadorna darauf gewartet habe das Karos Nummer beim Bahnschalter drankommt (was jedesmal Jahrhunderte dauert)kam plötzlich ein junger Italiener von oben, kraulte mir und Merle einmal durch die Haare, Pfiff, winkte uns zu und ging weiter. Männer, klärt mich auf wenn ich falsch liege, aber fremden Frauen durch die Haare zu kraulen, gehört normalerweise nicht zum gängigen Flirtrepertoire oder?
In der Fußgängerzone hinter der Schule, in der auch das Cafe Gold liegt, gibt es neben der zweitbesten Eisdiele Mailands, von der besten berichte ich, wenn ich sie endlich wiedergefunden habe, auch meinen neuen Lieblingsladen. OVS - bisher reichte es nur für eine Tasche und ein paar Schuhe aber da wird noch einiges Folgen! Von deutschem Makeup, über geilen Schmuck bis hin zu Schuhen und natürlich Klamotten gibt es dort alles was das/mein Herz begehrt - zu super Preisen.
Bei der Fashion Night waren wir hingegen nicht so erfolgreich. Unsere Ausbeute: Ein Pröbchen Loverdose bei seiner Premiere im Dieselstore und jeweils ein Polaroidfoto von Sophie, Merle und mir auch bei Diesel, dann zwei Gläser (Plastik^^) von Zara home, da ich dringend noch einen Zahnputzbecher und was zur Schmicksachenaufbewahrung brauchte.
Nach nur 5 Tagen habe ich auch fast sämtliche Auflagen von zuhause erfüllt. Ich weiß wo man feiern und trinken geht (Living Bar und die ganze Ecke dahinten + der Club "Old Fashion") und wo die Shoppingecken sind, jetzt muss ich nurnoch herausfinden wo man hier günstig unterkommen kann, dann steht den Besuchen aus der Heimat nichts mehr im Wege.
Nach nur 5 Tagen habe ich auch so ziemlich jede italienische Spezialität auf dem Tisch gehabt. Pizza, Pasta mit Pesto, Honigmelone mit Schinken und, heute abend Bruschetta. Zusammenfassend kann man sagen:
Mein Tag sieht in übrigen wie folgt aus:
Je nach dem wie viel ich zu tun habe, stehe ich zwischen 7 und 11 uhr auf, mach mich in aller Ruhe fertig, bummle durch die Stadt, geh shoppen oder besorge Dinge für meine Gastmutter und trudel dann zwischen 11 und 12 im Cafe ein um mich mit den anderen zu treffen, wenn wir nicht schon vorher zusammenwaren. Dann werden um halb 2 die Kinder abgeholt, zuhause wird das schon fertige Mittagessen genossen, dann die Hausaufgaben gemacht, um acht gegessen und dann hab ich wieder frei. Heute hab ich die Kinder zum Beispiel zum Schwimmen gebracht, eine Stunde mit ihnen Hausaufgaben gemacht und mich dann mit der neusten Jolie ( ja in Mailand gibt es deutsche Zeitschriften *juhu*) in den kühlenden Schatten verzogen und die Pause genossen.
Morgen kommen dann Fotos von meinem Tagesausflug mit der Familie zum Comer See - ich freu mich =)
Also bis dann ihr Lieben