Buonasera miei amici und schöne Grüße aus Mailand.
Um die allgemeine Stimmung mal zu verbessern, auch hier wird es langsam kalt und herbstlich.
Es regnet, ist bewölkt und ziemlich windig.
Im Haus ist es kalt, wenn die Zentralheizung nicht angeht (man kennt das ja noch aus der Schule) und morgens, wenn ich zur Schule muss, ist es dunkel.
Aber auf der anderen Seite gibt es noch den "goldenen Herbst".
Buntes Laub, dass durch den Park tanzt.
Herbstsonne, die mit letzter Kraft die letzten Eisdielenbesucher wärmt.
Warmer Früchtetee mit Honig.
Warme "Puddingsuppe" und Dvdabende mit den Mädels.
Ein warmer Schal.
Dicke Kuschelpullis.
Meine Gastschwester die Weihnachtslieder singt.
Ja der Sommer ist nun endgültig vorbei.
Aber nun zur letzten Woche:
Die Familie ist, dieses mal ohne mich, übers Wochenende wieder nach Modena gefahren
und hat mir wieder eine sturmfreie Wohnung hinterlassen. Das habe ich
auch prompt ausgenutzt um am Samstag einen entspannten Mädelsabend mit Pudding (Puddingsuppe für Merle), Drinks und Sex and the City bei mir zu veranstalten.
Das hatten wir uns auch verdient, waren wir doch schließlich den ganzen Tag durch die Stadt gestiefelt.
Ich entdecke jetzt auch immer mehr Ecken der Stadt, von Nobel- bis Chinesenviertel, von Buchläden mit deutschen Büchern (und der Bildzeitung natürlich) bis zum Zahnarzt im Luxuswohnhaus.
Von kleinen Gässchen mit kleinen Läden und Kunstgallerien bis hin zu großen Touristen Hotspots.
Zwischendurch führt der Weg aber immer wieder durch den Parco Sempione, der sich und den Herbst von seiner besten Seite zeigt.
Passend zu dieser melancholisch-düsteren Jahreszeit, haben wir am Sonntag den Cimitero Monumentale, den größten Friedhof Mailands, besucht.
Trotz des tollen Wetters war es im Schatten der riesigen Mausoleen kühl und bedrückend.
Zwischen den Grabstätten, die von ägyptisch angehauchten Tempelbauten, über kleine Duomoimitate, bis hin zu modernen und offenen Glasbauten reichten, war kaum eine Menschenseele anzutreffen.
Kleine Alleen und große Fichten, Blumenbeete und Rasenflächen.
Ein grüner Ort der Stille inmitten des großstädtischen Trubels.
Ein schöner Ort für die letzte Ruhe.
Wenn man es sich leisten kann.
Irgendwann trieb uns der Hunger dann wieder auf die Straßen, direkt zu
Shockolat. Dort, so hatte man uns erzählt, sollte man zu seinem Cappuccino o.ä. soviel Schokolade bekommen wie man wollte.
Als wir den doch recht weiten Weg endlich hinter uns gebracht hatten, mussten wir feststellen das er a) brechend voll war und b) auch irgendwie keine Schokolode hatte.
Wir haben uns dann von einen kleinen Teller die einzige Schokolade geschnappt die wir sahen und uns wieder verzogen (die Schokolade durfte man sich nehme, nicht das hier irgendwer was falsches denkt).
Die knurrenden Mägen ließen uns dann auf altbewertes zurrückgreifen und so stiefelten wir zum Arco della Pace um mit einer PizzaOK Pizza die letzten Sonnenstrahlen des Tages einzusammeln.
Um den Tag dann mit einem Gold-Cappuccino abzuschließen zogen wir zu unserem Stammcafe weiter, nur um mal wieder zu merken, dass es die Italiener mit Öffnungszeiten nicht so genau nehmen.
Gut, am Corso Garibaldi gibt es wirklich genug Cafes.
Bald standen wir auch vor einem vielversprechenden Kandidaten und betraten das zweistöckige Lokal.
Oben wurde dann direkt die große bequeme Couch in beschlag genommen und über die Getränkepreise gejammert.
Da müsste es doch noch was besseres geben.
Blöd nur das in dem Moment auch schon der Kellner kam und sich mit erwartungsvollem Blick zu uns setzte.
Wir schoben schließlich das fehlende Essen vor und flüchteten wieder.
Direkt nebenan wurden wir dann auch endlich fündig.
Ein großes offenes Café mit anständigen Preisen.
Damit war dann auch ein sehr schönes Wochenende vorbei.
Die Woche verlief dann weitestgehend enspannt.
Montag habe ich dazu genutzt um auszuschlafen, zu putzen und entspannt in der Badewannne zu liegen.
Dienstag verlief ähnlich, da ich direkt mal verschlafen und damit unnfreiwillig Sprachschule geschwänzt habe.
Mittwoch hab ich mich nach der Sprachschule mit einem anderen Aupair getroffen und bin mit ihr nach Montenapoleone gegangen, dem Luxusviertel Mailands. Hinterher gings dann zurück zur Schule und auf dem
Weg habe ich dann endlich die tollste Eisdiele der Welt wiedergefunden.
Dort waren wir dann auch gleich heute Abend. Heiße Schokolade und leckeres Blüteneis.
Morgen früh treffen wir uns dann mal nicht im Gold, wo der Besitzer uns unsere Zehnerkarten schon selber abstreichen lässt und der Cappuccino manchmal auch schon fertig auf der Theke steht wenn wir kommen, sondern frühstücken bei einem der Aupairs, um dann, gestärkt vom guten alten "Brötchen-mit-was-drauf"-Frühstück, die Tram richtung Dom zu nehmen: SHOPPING =)
Immerhin steht der Winter vor der Tür und da muss frau sich ja auch entsprechend aurüsten.
Zu guter Letzt bleibt mir noch zu sagen:
Schöne Herbstferien und liebe Grüße aus der Ferne!
Zitat der Woche:
"Was weiß ich denn wie man schwanger wird."