heute werdet ihr hier zum letzten Mal von mir lesen. Am Freitag geht es endgültig nach Hause und ich werde die nächsten Tage genug mit packen und verabschieden zu tun haben.
Die letzten Tage waren auch schon stressig genug. Stressig aber auf eine gute Art.
Ich bin fast jeden Morgen mit Mia im Gold gewesen, in der Stadt, beim Shopping, auf dem Cimetero Monumentale oder im Chinaviertel beim Koffer kauf.
Aber jetzt mal alles auf Anfang:
Da der ganze Kram, der sich in zehn Monaten so ansammelt, unmöglich in meinen Koffer passt, war ich mit Mia einen Morgen im Chinaviertel und wir beide haben uns einen günstigen (wenn auch vermutlich hochgradig giftigen) Koffer erstanden. Einen weiteren Morgen waren wir, wie schon erwähnt auf dem Cimetero Monumentale, dem wunderschönen Friedhof, über den ich schon mal geschrieben habe. Passend untermalt von Mias Geistergeschichten haben wir ein paar wirklich schöne Fotos gemacht, die ich hier schon präsentiert habe.
Anschhließend war ich noch mit einem Aupair zum Mittagessen im Gold, wo ich mir eine leckere Piadina und einen Capuccino bestellt habe. Diese, zugegebenermaßen, etwas fragwürdige Kombination ist auch dem Kellner aufgefallen, der uns die Sachen mit den Worten übergab: "Ihr seid wirklich Deutsche, wenn ihr euch Capuccino zum Mittagessen bestellt!"
Die Hoffnung auf mein bestelltest Bahnticket habe ich inzwischen auch komplett begraben. Aber zum Glück gibt es in der Nähe des Hauptbahnhofes ja ein DB-Büro wo die freundlichen Mitarbeiterinnen sogar Deutsch sprechen. Aber sowas erfährt man natürlich erst wenns zu spät ist.
Aber gut, ich habe mir jetzt ein neues Ticket gekauft und mir dabei gleich mal die 1. Klasse gegönnt! Bei zwölf Stunden Zugfahrt aber auch durchaus berechtigt, wie ich finde.
Ich war jetzt auch noch zwei Mal zum Aperitivo im "Aquarium" was eigentlich "Cafe Etniko" heißt.
Und Mama, ich habe jedes Mal eine kurze Gedenksekunde für dich abgehalten als ich mir diesen wunderbaren Coktail schmecken ließ. Und das Buffett war einfach nur richtig richtig lecker.
Abends ging es dann auch noch zweimal an die Colonnen, wovon aber nur das erste Mal erwähnenswert ist.
Wir sitzen ganz gemütlich da, trinken Stromberger Pflaume, als plötzlich so zwei Typen, ich nenne sie mal Zappelphillipp und Babyface, neben uns setzten.
Zappelphillipp fing auch direkt an sich ausgiebig zu dehnen und irgendwelche Übungen zu machen, während Babyface versuche unsere Aufmerksamkeit auf seinen Kumpel zu lenken.
Da sie eine halbe Stunde lang, wenn nicht länger, nicht begriffen haben, was demonnstatives Wegsehen und sich scheckig lachen zu bedeuten haben, kamen wir in den Genuss eines sehr unterhaltsamen Anblickes.
Bei den zwei weiteren Gruppenspielen der Deutschen Mannschaft waren wir natürlich auch immer im Gold und haben uns köstlich amüsiert. Besonders das Spiel gegen Dänemark war ein echt sehr schöner Abend.
Das Spiel an sich war ja nicht sonderlich gut, dafür das Rahmenprogramm. Vom Kellner bekamen wir einen Coktail umsonst und nach dem ersten Tor setzten sich zwei mitfünfziger Berlinerinnen zu uns.
Die beiden waren einfach nur zu genial! Zum Brüllen komisch, super nett und so direkt und offen wie es die Berliner nunmal sind. Einfach herrlich! In dem Alter möchte ich bitte genauso sein
So langsam geht es auch mit dem Packen los und deswegen habe ich die nicht so wichtigen Sachen schonmal in ein Paket gepackt und wollte es dann schön entspannt und sicher mit DHL nach Deutschland schicken.
Ich klemm mir also dasd 9.5 kg Paket unter den Arm und lauf los, mit der tatkräftigen und mehr als nötigen Hilfe von Mia, die mir geholfen hat, das gute Stück quer durch die ganze Stadt zu schleppen. Denn an der ersten Adresse gab es keine DHL -Stelle und an der zweiten nur Flugzeugtransport für 116€ (!!!!), sodass wir dann beschlossen, das ganze einfach über den Landweg mit der italienischen Post auf gut Glück zu versenden. Also Daumen drücken, dass es ankommt!
Das Wochenende platzte auch wieder aus allen nähten, Freitag Colonnen, Samstag Lago Maggiore und Sonntag Freibad.
Zum Lago Maggiore: Wir waren in der Stadt Stresa und es war einfach nur unglaublich traumhaft schön. Strahlend blauer Himmel, 28° Grad und ein Urlaubsörtchen, dass in den Golden Twenties stecken geblieben ist. Es war ein richtig toller Tag und wir haben tolle Fotos gemacht, die unten gleich folgen.
Da man bei dem Wetter eigentlich kaum mehr machen kann, als im Schatten zu liegen oder sich im Wasser abzukühlen, war ich Sonntag mit Mia und ihren Aupair-Kindern im Freibad. Das erste und einzige Mal hier in Mailand. Schade, ich hätte das echt schon früher machen sollen, aber die Badekappenpflicht nervt schon ein wenig!
Abends ging es dann zum letzten Deutschlandspiel hier und Mias letztem Abend. Perfekt beendet haben wir diesem mit einem Falafel aus Mailands bester Dönerbude. Einfach nur göttlich.
Gestern habe ich Mia dann zum Flughafen gebracht und bin mit meinen Kindern noch einmal quer durch die Stadt getingelt um sie von A nach B zu bringen, konnte mir aber bei dieser Gelegenheit ein Krankenhaus von Innen begucken und sah meine Zweifel, der italienischen Medizin gegenüber, nur bestätigt. Das sah nämlich alles mehr wie ein zusammengewürfelter Fabrikkomplex aus. Gott sei dank, bin ich hier nicht ernsthaft krank geworden (auf Holz klopf).
Es ist wirklich krass. Wie schnell die Zeit einfach nur rum ging. Eben komm ich noch in Malpensa an und jetzt steht schon die endgültige Abreise vor der Tür...
es waren zehn wunderbare Monate und ich will keine Sekunde missen, die Höhen genausowenig wie die Tiefen.
Ich werde viele viele Dinge vermissen, aber es gibt auch genug, was mir nicht fehlen wird und noch mehr, worauf ich mich jetzt zuhause freue!
Hier her zu gehen war eine der besten Ideen meines Lebens und es ist schon komisch, dass ich jetzt, so schnell nach dem Abi, schon wieder ein Kapitel meines Lebens schließen muss um wieder komplett neu anzufangen und das Schlimmste ist, ich komme nach Hause und habe absolut keine Ahnung was danach passieren wird.
Aber was ich hier gelernt habe, alles wird irgendwie werden, es findet sich immer irgendwie ein Weg, auch wenn er vielleicht anders wird, als wir es uns gedacht haben.
Und damit möchte ich mich an dieser Stelle von euch verabschieden.
Dieser Blog hat mit meiner Zeit in Mailand sein Ende gefunden.
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